Ausgabe April 2025
Asien steht unter Druck:
Der Handelskrieg weitet sich aus
Der sich verstärkende Handelsstreit zwischen den USA und Asien hat umfassende wirtschaftliche und politische Auswirkungen. Exportorientierte Volkswirtschaften in Südostasien, insbesondere Vietnam, sind besonders betroffen. In den vergangenen Jahren hatte das Land erheblich von der Umgestaltung globaler Lieferketten profitiert und seine Exporte in die USA auf über 25 % des Bruttoinlandsprodukts gesteigert. Ungefähr 50 % der in Vietnam produzierten Sportartikel und Spielwaren werden in die USA exportiert. Dieses Wachstumsmodell ist nun durch die Einführung eines US-Zolls von nahezu 50 % auf Waren aus Vietnam stark erschüttert worden. Nach der Bekanntgabe brachen die vietnamesischen Aktienmärkte um etwa 7 % ein, was den größten Tagesverlust seit über 20 Jahren darstellt.
Auch andere Länder in der Region, wie Thailand, Indonesien, Kambodscha und Laos, haben neue Zölle von über 30 % erhalten. Die ökonomischen Konsequenzen könnten beträchtlich sein. Aufgrund der relativ kleinen Binnenmärkte dieser Länder fehlt ihnen die Verhandlungsmacht gegenüber Washington. Sie sind gleichzeitig stark in chinesische Lieferketten integriert, was eine strategische Neuausrichtung erschwert.
Der Handelskonflikt dreht sich nach wie vor um China. Nach der Einführung eines neuen US-Zollsatzes von 34 % auf chinesische Importe reagierte Peking sofort mit Gegenmaßnahmen. Die kombinierten Zölle auf zahlreiche chinesische Produkte liegen inzwischen bei über 100 %. Zu den Produkten, die dadurch in den USA erheblich teurer werden könnten, zählen Smartphones, Computer und Spielzeug. Fachleute schlagen Alarm wegen einer erheblichen Belastung der US-Verbraucher. Trotzdem erweist sich China als robust: Die Exportquote in die USA beträgt etwa 2 % des BIP, während US-Exporte nach China nur rund 0,5 % ausmachen. Somit ist die Abhängigkeit geringer, als häufig angenommen wird. Es kommen fiskalische Maßnahmen, ein schwächerer Renminbi und die Möglichkeit geldpolitischer Lockerungen hinzu, um die Auswirkungen abzumildern.
Die Unsicherheit spiegelt sich auch in den Finanzmärkten Asiens wider. In Hongkong fiel der Hang Seng Index an nur einem Tag um mehr als 13 %, in Taiwan um fast 10 %; auch Südkorea, Japan und Indien verzeichneten signifikante Rückgänge. In Japan ergab sich schließlich aufgrund der Perspektive neuer Handelsverhandlungen mit Washington eine kurzfristige Erholung.
Die Strategie, Produktionskapazitäten aus China in andere asiatische Länder zu verlagern, wird von vielen Unternehmen zunehmend in Frage gestellt. Selbst langjährige US-Verbündete wie Japan, Südkorea und Taiwan wurden mit Zöllen von 20 % bis 30 % belastet. Die Überzeugungskraft der Idee, dass durch Diversifizierung sichere Alternativen entstehen können, schwindet. In diesem Umfeld ist ein sicherer Hafen für Asiens Industrie nicht mehr zu finden.
Obwohl die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung weiter besteht, fordern die USA umfassende Zugeständnisse in den Bereichen Handel und Sicherheit – Bedingungen, die für viele asiatische Regierungen kaum zu erfüllen sind. So bleibt der Handelskrieg ein nicht kalkulierbares Risiko mit weitreichenden Konsequenzen für die gesamte Region.
Auch andere Länder in der Region, wie Thailand, Indonesien, Kambodscha und Laos, haben neue Zölle von über 30 % erhalten. Die ökonomischen Konsequenzen könnten beträchtlich sein. Aufgrund der relativ kleinen Binnenmärkte dieser Länder fehlt ihnen die Verhandlungsmacht gegenüber Washington. Sie sind gleichzeitig stark in chinesische Lieferketten integriert, was eine strategische Neuausrichtung erschwert.
Der Handelskonflikt dreht sich nach wie vor um China. Nach der Einführung eines neuen US-Zollsatzes von 34 % auf chinesische Importe reagierte Peking sofort mit Gegenmaßnahmen. Die kombinierten Zölle auf zahlreiche chinesische Produkte liegen inzwischen bei über 100 %. Zu den Produkten, die dadurch in den USA erheblich teurer werden könnten, zählen Smartphones, Computer und Spielzeug. Fachleute schlagen Alarm wegen einer erheblichen Belastung der US-Verbraucher. Trotzdem erweist sich China als robust: Die Exportquote in die USA beträgt etwa 2 % des BIP, während US-Exporte nach China nur rund 0,5 % ausmachen. Somit ist die Abhängigkeit geringer, als häufig angenommen wird. Es kommen fiskalische Maßnahmen, ein schwächerer Renminbi und die Möglichkeit geldpolitischer Lockerungen hinzu, um die Auswirkungen abzumildern.
Die Unsicherheit spiegelt sich auch in den Finanzmärkten Asiens wider. In Hongkong fiel der Hang Seng Index an nur einem Tag um mehr als 13 %, in Taiwan um fast 10 %; auch Südkorea, Japan und Indien verzeichneten signifikante Rückgänge. In Japan ergab sich schließlich aufgrund der Perspektive neuer Handelsverhandlungen mit Washington eine kurzfristige Erholung.
Die Strategie, Produktionskapazitäten aus China in andere asiatische Länder zu verlagern, wird von vielen Unternehmen zunehmend in Frage gestellt. Selbst langjährige US-Verbündete wie Japan, Südkorea und Taiwan wurden mit Zöllen von 20 % bis 30 % belastet. Die Überzeugungskraft der Idee, dass durch Diversifizierung sichere Alternativen entstehen können, schwindet. In diesem Umfeld ist ein sicherer Hafen für Asiens Industrie nicht mehr zu finden.
Obwohl die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung weiter besteht, fordern die USA umfassende Zugeständnisse in den Bereichen Handel und Sicherheit – Bedingungen, die für viele asiatische Regierungen kaum zu erfüllen sind. So bleibt der Handelskrieg ein nicht kalkulierbares Risiko mit weitreichenden Konsequenzen für die gesamte Region.