Ausgabe Januar 2023
Ausblick 2023: Asiatische Aktien
Nach den schwachen Renditen von 2022, wird der Druck auf asiatische Aktien 2023 nachlassen?
Die schwache Performance der chinesischen Aktienmärkte führte 2022 zu einer allgemeinen Enttäuschung für asiatische Aktien. Leider sind die kurzfristigen Aussichten für 2023 in einer Zeit, in der die Zinssätze weltweit steigen und China seine Null-Covid-Politik verfolgt, nicht allzu optimistisch. Darüber hinaus bleiben die Anleger nervös angesichts der politischen Richtung der chinesischen Regierung und der anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten. Aber es gibt auch gute Nachrichten.
Die Bewertungen sind derzeit in vielen Bereichen günstig, die Stimmung gegenüber asiatischen Aktien ist bereits gedämpft, und die Verbesserung der makroökonomischen Bedingungen könnte mittelfristig eine starke Rally von den aktuellen Niveaus auslösen.
Die Bewertungen sind derzeit in vielen Bereichen günstig, die Stimmung gegenüber asiatischen Aktien ist bereits gedämpft, und die Verbesserung der makroökonomischen Bedingungen könnte mittelfristig eine starke Rally von den aktuellen Niveaus auslösen.
Globale Herausforderungen
Das globale Makroumfeld bleibt hochkomplex. Die Zentralbanken in den wichtigsten westlichen Ländern waren gezwungen, die Zinssätze stark anzuheben, um das Wachstum zu verlangsamen und den Inflationsdruck einzudämmen, der sich in den letzten 12 bis 18 Monaten aufgebaut hat. Die Vereinigten Staaten könnten in eine Rezession fallen, da die Federal Reserve die Zinssätze weiterhin sehr aggressiv anhebt und die Wohnungs- und Arbeitsmärkte des Landes schwächeln. Europa steht noch stärker unter Druck: Steigende Energiekosten und die Verwerfungen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine lassen die Lebenshaltungskosten weiter steigen.
Nach einer langen Zeit mit sehr niedriger Inflation und Zinssätzen nahe Null stellt diese dramatische Veränderung eine große Herausforderung für Verbraucher, Unternehmen, Regierungen und Investoren weltweit dar und hat die Volatilität an den Kapitalmärkten angeheizt.
Nach einer langen Zeit mit sehr niedriger Inflation und Zinssätzen nahe Null stellt diese dramatische Veränderung eine große Herausforderung für Verbraucher, Unternehmen, Regierungen und Investoren weltweit dar und hat die Volatilität an den Kapitalmärkten angeheizt.
Asiatische Exporte unter Druck
Das sich verlangsamende globale Wachstum und die einbrechende Nachfrage nach langlebigen Gütern haben bereits erhebliche Auswirkungen auf die asiatischen Exporte, insbesondere auf technologiebezogene Produkte. Der Markt hat den bevorstehenden starken Rückgang der Nachfrage nach Halbleitern in den kommenden Quartalen schnell eingepreist. Dies schadete den koreanischen und taiwanesischen Aktienmärkten, die beide von exportorientierten Industrien dominiert werden, sehr. Die Probleme Chinas, der zweitgrößten Wirtschaft der Welt und der größten Volkswirtschaft Asiens, sind inländisch dominiert. Die anhaltenden Covid-19-Beschränkungen und das unerschütterliche Bekenntnis des Landes zu einer dynamischen Zero-Covid-Politik dämpfen die Binnennachfrage erheblich. Der Effekt gilt für fast alle Branchen, insbesondere für diejenigen, die eher verbraucherorientiert sind.
Gleichzeitig hat die absichtliche Verschärfung des Finanzierungshebels im Immobilienentwicklungssektor eine ernsthafte Liquiditätskrise verursacht. Infolgedessen sind die Verkäufe zusammengebrochen, ebenso wie der Neubau, da Käufer sich mit Hauskäufen zurückhalten und Bauherren Bargeld horten. Der Immobilienbau hat in den letzten Jahren mehr als 20% zum Wirtschaftswachstum beigetragen, was die Wirtschaft und die Marktrenditen weiter unter Druck gesetzt hat. Angesichts dieser Schwierigkeiten glauben wir, dass Chinas Wachstumsaussichten schwach sind.
Gleichzeitig hat die absichtliche Verschärfung des Finanzierungshebels im Immobilienentwicklungssektor eine ernsthafte Liquiditätskrise verursacht. Infolgedessen sind die Verkäufe zusammengebrochen, ebenso wie der Neubau, da Käufer sich mit Hauskäufen zurückhalten und Bauherren Bargeld horten. Der Immobilienbau hat in den letzten Jahren mehr als 20% zum Wirtschaftswachstum beigetragen, was die Wirtschaft und die Marktrenditen weiter unter Druck gesetzt hat. Angesichts dieser Schwierigkeiten glauben wir, dass Chinas Wachstumsaussichten schwach sind.
Zunehmende geopolitische Spannungen zwischen den USA und China
Aufgrund der zunehmend angespannten Lage zwischen den USA und China werden auch asiatische Aktien mit einem erhöhten Risikoaufschlag gehandelt. Die USA haben kürzlich die Beschränkungen für Technologieexporte nach China verschärft und das Land deutlicher als „strategischen Konkurrenten“ bezeichnet. Xi Jinping wurde gerade für eine dritte Amtszeit von fünf Jahren als Staatsoberhaupt Chinas bestätigt. Auch der Ständige Ausschuss des Politbüros, der Zufluchtsort der sieben Hauptentscheidungsträger, besteht nun ausschließlich aus ihren engen Verbündeten. Bemerkenswert ist, dass alle vier neuen Mitglieder (Li Qiang, Cai Qi, Ding Xuexiang und Li Xi) wichtige berufliche und persönliche Verbindungen zum Präsidenten haben. Das größere zweiköpfige Politbüro der Kommunistischen Partei zeigte einen ähnlichen Trend. Diese Ankündigungen zum 20. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas nahmen internationale Investoren mit Zurückhaltung auf.
Befürchtet wird eine noch stärker interventionistische Politik in Festlandchina. Dabei ist der Spielraum für Marktkräfte und die Dynamik des Privatsektors noch geringer und spiegelt die zuvor erklärten politischen Ziele von Präsident Xi wider. Bei all diesen Spannungen besteht die Gefahr, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Welt stärker voneinander getrennt werden. Dies wiederum könnte sich negativ auf Kapitalzuflüsse in chinesische Aktien auswirken.
Befürchtet wird eine noch stärker interventionistische Politik in Festlandchina. Dabei ist der Spielraum für Marktkräfte und die Dynamik des Privatsektors noch geringer und spiegelt die zuvor erklärten politischen Ziele von Präsident Xi wider. Bei all diesen Spannungen besteht die Gefahr, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Welt stärker voneinander getrennt werden. Dies wiederum könnte sich negativ auf Kapitalzuflüsse in chinesische Aktien auswirken.
Sorgenkind: Chinas Null-Covid-Politik
Zwei Schlüsselvariablen könnten einen noch direkteren Einfluss auf die Aussichten für asiatische Aktien im Jahr 2023 haben. Die erste betrifft Chinas Reaktion auf den Ausbruch von Covid-19. Jeder Hinweis darauf, dass China bereit ist, seine dynamische Covid-Politik zu lockern, dürfte vom Markt sehr positiv aufgenommen werden. Dies würde die Umsatz- und Bewertungskennzahlen nach einer katastrophalen Leistung in den letzten 18 Monaten endlich verbessern. Unsere Haupterwartung ist, dass die Politik zu Covid-19 nicht über Nacht gelockert wird, sondern schrittweise in Richtung des zweiten Quartals 2023. Dies könnte jedoch ausreichen, um die Stimmung aus der aktuellen Flaute zu heben und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Es würde auch dazu beitragen, den Markt der Sonderverwaltungsregion Hongkong zu unterstützen, und dank enger Handelsbeziehungen hätte es auch einen positiven Nebeneffekt auf das Wachstum anderer regionaler Volkswirtschaften. Eine weitere Variable ist das Ausmaß zukünftiger Zinserhöhungen, die erforderlich sind, um den Inflationsdruck in den USA und der EU zu verringern.
Der zukünftige Kurs der Wirtschaft bedeutet auch: Wird es ein sanfter oder ein harter Niedergang? Außerdem dürfte der US-Dollar am Höhepunkt des Zinszyklus schwächer werden. Dies wird der Liquidität in den asiatischen Volkswirtschaften zugute kommen und die Marktbewertungen unterstützen. Je früher die Inflations- und Zinserwartungen in den USA ihren Höhepunkt erreichen, desto besser sind die Aussichten für die globalen Aktienmärkte.
Der zukünftige Kurs der Wirtschaft bedeutet auch: Wird es ein sanfter oder ein harter Niedergang? Außerdem dürfte der US-Dollar am Höhepunkt des Zinszyklus schwächer werden. Dies wird der Liquidität in den asiatischen Volkswirtschaften zugute kommen und die Marktbewertungen unterstützen. Je früher die Inflations- und Zinserwartungen in den USA ihren Höhepunkt erreichen, desto besser sind die Aussichten für die globalen Aktienmärkte.
Beliebteste Marktgebiete
Trotz der kurzfristigen Herausforderungen bevorzugen wir in den wichtigsten Exportsektoren Asiens immer noch Weltmarktführer. Dazu gehören z.B. Technologieaktien in Südkorea und Taiwan, die sich auf günstige langfristige Wachstumstreiber verlassen können. Die Sonderverwaltungsregion Hongkong bietet auch einen erheblichen Wert und starke Unternehmen, um dem aktuellen Abschwung standzuhalten. Finanzunternehmen in der Sonderverwaltungszone Hongkong, in Singapur und in Teilen Südostasiens werden ebenfalls von höheren Zinssätzen profitieren; sie bieten attraktive Bewertungen und Renditen. Angesichts der geringen Kreditdurchdringung und des erheblichen Aufholpotenzials für die Wirtschaft bietet der indische Markt auch einige attraktive langfristige Chancen.
Mit Nextwiser kannst Du am asiatischen Aktienmarkt z.B. über Schroder ISF Asian Opportunities oder iShares Core MSCI Pacific ex. Japan mit partizipieren.
Mit Nextwiser kannst Du am asiatischen Aktienmarkt z.B. über Schroder ISF Asian Opportunities oder iShares Core MSCI Pacific ex. Japan mit partizipieren.